Godesia Barbara und Prinz Hans-Peter, 2001
[Weiter so!]

Mit Blaulicht und Sirene fuhr das künftige Godesberger Prinzenpaar zum Sessionsauftakt am Samstag auf dem Theaterplatz vor. Pünktlich um 11.11 Uhr hatte dort die fünfte Jahreszeit begonnen. Hans-Peter Lux, Prinz in Lauerstellung, und seine Godesia Barbara Hecken entstiegen einer grün-weißen Ente. Das lustige Vehikel gehört trotz polizeitauglicher Ausstattung nicht zum Fuhrpark der Godesberger Wache, sondern war Leihgabe eines Autohauses. Der strahlende Prinz, der hauptberuflich Polizeibeamter ist, dankte seinen Kollegen für die gelungene Überraschung.
"Er war auf der Flucht, aber die Autobahnpolizei hat ihn noch eingeholt", vermutete hingegen Karl-Heinz Michels, Präsident des Festausschusses Godesberger Karneval, beim Eintreffen der Tollitäten. Sein Dank gebührte den noch amtierenden
Herrschern, Kinderprinz David I. und Godesia Catharina, sowie Prinz Wilfried I. und Godesia Anne, die auf dem Theaterplatz noch einmal zu ihrem närrischen Volk sprachen.   "Jeck un doll in dur un moll" lautet das Motto der Session. Das musste natürlich ein musikalisches Prinzenpaar her. Hans-Peter Lux organisiert nicht nur die Benefizkonzerte "Klingende Stadthalle", sondern tauscht die grüne Dienstkleidung auch gerne gegen die grüne Uniform der Fidelen Burggrafen ein. "Wir werden vielleicht bei der Proklamation einen singenden Prinzen hören", sagte Michels.
Dass der künftige Prinz gebürtiger Sauerländer ist, fällt fast nicht auf. Immerhin hat er eine echte Rheinländerin an seiner Seite. Barbara Hecken ist Schweinheimerin und steht - wenn sie nicht gerade einem sauerländischen Prinzen durch den rheinischen Karneval hilft - einem Arzt als Helferin zur Seite. Beide Narren verbindet das Jagdfieber. Während der Prinz sein Glück im Wald versucht, begnügt sich die Godesia mit Moorhühnern am heimischen Computer. "Ich bin fasziniert, wie voll der Theaterplatz ist", sagte Hans-Peter Lux bei seinem ersten Karnevalsauftritt. Als "Prinzenpaar mit Herz" will er gemeinsam mit seiner Godesia die Herzen der Godesberger Bürger erobern.
Das neue Kinderprinzenpaar steht den "Großen" nicht nach. Der künftige Prinz Heiko Schmitz gehört seit seinem vierten Lebensjahr zum Kindercorps der Godesberger Stadtsoldaten. Nachdem sein Wunsch, einmal Kinderprinz zu werden, nun in Erfüllung geht, bleibt nur noch der Traum, einmal bei Michael Schumacher in der Boxengasse zu stehen. Julia Auel ist als Godesia auf eine musikalische Session bestens vorbereitet. Sie tanzt ebenfalls bei den Stadtsoldaten und hört gerne Musik.
Während die "Godesberger Junge" dem Publikum die beliebten Karnevalshits ins Gedächtnis rief, sorgten die Karnevalsgesellschaften auf dem Theaterplatz für zünftige Bewirtung. Bei Kölsch und Glühwein, Reibekuchen und heißer Suppe ließen sich die Godesberger den Karnevalsauftakt schmecken.
Mit einer großen Proklamation begann die Session bei den "Fidelen Möhnen" in Lannesdorf. Wer das Festzelt auf dem Dorfplatz betrat, glaubte sich auf einer Pirateninsel. Seeleute und Matrosen schunkelten an den Tischen, passend zum Motto "Lannesdorf Ahoi, mit vollen Segeln durch den Karneval". Besonders viel Mühe hatte sich die KG mit dem Bühnenbild gegeben. Segelschiff und Seemannskneipe sorgten für eine stimmige Kulisse. Das neue Kinderprinzenpaar erntete viel Applaus. Dominik Linder ist nicht nur Fan vom 1. FC Köln und von Jan Ullrich, er kann auch von Kinderkostümfesten nicht genug bekommen. Nadine Klauß ist ebenfalls überzeugte Närrin. Sie tanzt seit sechs Jahren bei den "Lustigen Rheinländern" der "Fidelen Möhnen". Höhepunkte des Programms der Proklamationssitzung waren die Auftritte bekannter Karnevalsgrößen wie Werbefachmann Bernd Stelter und King Size Dick.
Die Godesberger Stadtsoldaten machten ihre Streitkräfte mobil. Großer Rat und Senat waren ebenfalls zum Generalappell ins Zeughaus gekommen. Beförderungen gab es für zwei Mitglieder des Generalstabs: Präsident Horst Effelsberg trägt jetzt zwei Generalssterne. Jürgen Mülhausen wurde zum Rittmeister ernannt. Für das närrische Treiben sind die Karnevalisten nun bestens gerüstet.